Angst vor einer schöneren Welt

Sehnsüchtig gewartet
Tage schon
aber nicht
auf blitzenden Stahl
zwischen den Rippen

Das Band
das Dich immerwieder
wegzieht
ist kürzer geworden
oder weniger elastisch

Jetzt ist es schlaff
Wie so oft

Straffe es

Unwissenheit, was da ist
am anderen Ende

Angst vor einer schöneren Welt
am anderen Ende des Bandes

Haare

Im Herzen Dich, am Körper Deine Haare,
so sitz ich hier. Nur Dich im Kopf.
Was bin ich doch ein armer Tropf.
Besser wärs, wenn ich mich um Dich schare.

Dein Duft ist hier – und tausend Dinge,
die Dein – auch wenn sie mir gehören.
die stundenlang mich angenehm betören,
die mit mir sind, auch wenn ich ginge.

© Sönke

im Bett

Wiedermal im Bett,
wieder ohne Dich.
Kalt ist es darin.
Und ich sehne mich
nach Deiner Wärme, Deinem Duft,
Deiner Zärtlichkeit.
Will zu Dir. Ich muss zu Dir.
Doch es ist zu weit.

© Sönke

Alleine einschlafen müssen ist, denke ich, eine der größten Geißeln der Menschheit. Draußen regnet es, es ist zwar nicht kalt aber trotzdem eklig.

Genesis bietet da genau den richtigen Kontrast. Beinahe unromantisch intellektuell kommen gerade die alten Werke der Meister des verquasten Art-Rock daher. Und ich höre sie alle, bevor ich dann endlich einschlafe. Oder beinahe, denn sonst wäre ich bis morgen mittag beschäftigt.
Tolle Musik. Keine Eintagsfliegen, kein einziges Lied dreieinhalb Minuten lang. Der meisten Lieder Sinn ergibt sich erst, nach dem Hören des kompletten Albums.

Was für ein Kontrast zum Wettausscheid in Kiew.
Einige Blogs beschäftigen sich mit dem Thema, ich bringe es nicht mit dem Titel dieses Blogs überein. Ich hoffe, mein Magen beruhigt sich nochmal nach diesem Wochenende.
Gegen Gracia läuft eine internationale Sammelklage wegen akustischer Körperverletzung.
Für mich wiedereinmal ein Grund, mich von meinem Mutter- und Vaterland zu distanzieren.

Gute Nacht, Deutschland

WO SEID IHR?!!

Vor meinem Haus steht eine Ampel, die immer, wenn sie mich aus dem Haus kommen sieht, errötet. Um sie um ihre Verlegenheit zu erleichtern, beachte ich sie einfach nicht mehr. Das geht so schon seit Monaten. Statt sich grün zu ärgern, errötet sie immernoch pünktlich beim Ins-Schloss-fallen meiner Haustür. Ich befürchte eine psychische Schädigung, der nicht ampulant beizukommen ist.
Heute nun, beschwingt durch eine kräftige Böe Rückenwindes, überfahre ich tollkühn wieder den vor ihr ausgelegten weißen Streifen, was eben heute einer grünweißen Streife aufstieß. Die Herren in grün wollten nichts wissen, von psychischen Schädigungen einiger Verkehrsleitsysteme im urbanen Verkehr sondern wollten allein mein Geld.
Ich wünschte dem netten Beamten viel Glück beim abendlichen Essen mit einer Frau seiner Wahl, das ich ihm heute, in den frühen Morgenstunden, finanziert habe, fuhr los und rief:

Wo seid Ihr?

Wenn Rechtsabbieger mich schneiden
wenn Fahrradwege mich meiden,
Wenn Autofahrer mich drängeln,
Fußgänger zwingen zum Schlängeln

Wenn Baustellenzäune umfallen
Betrunkene schubsen und lallen
wenn Löcher den Weg dominieren
wenn Pfützen bei Frost überfrieren

Wo seid Ihr bei Crashs und bei Pannen
wo bleibt Ihr mit all Euren Mannen
wenn irgendwas piesackt und plagt
wenn wirklich mal Hilfe gefragt?

Dann zieht Ihr in grünweißen Wannen,
den Kopf ein und schleunigst von dannen
lasst hilflose Radfahrer stehn
und habt von alldem nichts gesehn

© Sönke

geworfen

Heute schaffe ich wohl nur einen Spartipp. Ich bin echt zu müde. Die ganze Nacht im Bett hin und her geworfen. Acht Stunden lang.
Wachliegen.
Rumwerfen.
Lauschen.
Nichts.

Kann sie, mein ganzes Glück, schlafen? Wohl nicht.
Gekonnt wirft sie Synkopen in meinen Umdrehrhythmus.
Was ist da los?

Mein Handy hats wohl gestern zu bunt getrieben und sie in die Ecke gedrängt. Zukünftig sollte es sich etwas zurückhalten. Darum schreibe ich Dir, liebes Blog, meinen neuerlichen Gedanken, der sich hymnisch zu einer Ode ausweiten lässt. Vielleicht als Grundmuster des Refrains:

Ich weiß, wie Glück sich anfühlt, wie es schmeckt
ich hab es neulich nachts in meinem Bett entdeckt.

Wenn es fertig und nicht allzu gut ist, werde ichs vielleicht hier reinschreiben…

Bevor ich Euch geneigte Leser in den wunderschönen sonnigen Tag entlasse hier noch schnell der angekündigte Spartipp:
Wer schon mal was von den Orishas, Freundeskreis, Heroes del silencio und Seeed gehört hat, sich so viele Platten aber einfach nicht leisten kann, der kann beruhigt auf Culcha Candela ausweichen. Alles auf einer Platte.
Die Konzerte sind ganz lustig, denn dort springen so um die zehn Jungs auf der Bühne rum und begeistern umstehende Zwölfjährige. Endlich mal ein Konzert ohne Sichtbehinderung.

Wer gute Musik hören will, hört nochmal schnell die Ancient Spirit von Patrice…

gelesen

Eben wollte ich von den Patrice-Platten und meiner Vorfreude auf das am 25. April erscheinende Patrice-Album „Nile“ schreiben, also einen durchaus positiven Erfahrungsbericht zum Besten geben, da las ich Venus´ Blog-Einträge der letzten Tage.
Wie sich Situationen ähneln.

An einem ohnehin schon dunklen Tag schweigt mein Handy wiederholt. Obwohl ich ihm folgenden Text eingab:

Sonnenlos und dunkel,
doch mich, mich stört das nicht –
denn bloßes an Dich Denken
ersetzt der Sonne Licht.

und darauf folgte
nichts

Ruhe.

Was ist los?

Wozu sind wir immer überall miteinander verbunden, wenn wir trotzdem, nein, gerade dadurch, so richtig alleine sind?

Hm.

Wie dem auch sei. Ich geh jetzt, da sich die Sonne am Himmel zeigt, bissel laufen (www.rundaymonday.de) und hoffe auf ein Zeichen – ein gutes.

Kribbeln.

Und schon wieder nicht das Handy.

Hört Euch mal Ancient Spirit von Patrice an, macht laut und lasst es laufen…