Aufhol – äh – Spaziergang

Wer die Blogs der Browser-Entwickler so liest, wird feststellen, dass bei Webkit und Opera unheimlich Gas gegeben wird. CSS3 wird nahezu voll unterstützt, html5 in Teilen – und nebenbei wird immer noch ein Quentchen mehr Geschwindigkeit herausgekitzelt.

Beim IE geht mans gemütlicher an. Klar, lastet auf den Redmondern die Last der Applikationsentwickler, die ihre VB-Scripte im Internet-Explorer laufen lassen. Dabei vergisst man dort aber, dass das Hauptaugenmerk eines Browsers das Internet ist. Und so liest sich auch die Liste der Features für den IE8 sehr konservativ:

  • The target for CSS support in IE8 is full and complete support for CSS2.1.
  • The only CSS3 module in IE8 is writing-mode (for vertical text support). IE has supported this since version 5.x, so it will continue to do so.
  • IE8 will not support CSS‘ border-radius, which is often used to make rounded corners without images. Microsoft’s Chris Wilson confirms that border-radius support is „high on the wish list,“ though, and should make its way into the next release after IE8.
  • There is no official roadmap for IE9, but native SVG support is likely.
  • A new JavaScript engine is likely down the road, too. A user asked: „Almost all others browsers are now considering JavaScript compilation. Safari introduced SquirrelFish and last week SquirrelFish extreme in reaction to V8. Mozilla has also started working on ScreamingMonkey. Will IE9 have a new JavaScript engine?“ The response: „We’re certainly focusing heavily on improving Javascript, in IE8 and beyond. I’d expect to see great things here in the future.“

(via)

Diese Lahmheit des Marktführers spiegelt sich leider immer auch auf die Entwicklung von Webapplikationen wider. Es ist eigentlich richtig, neue Standards, wie CSS3 oder sogar erste html5-Elemente einzusetzen – doch müsste man wieder eine Kompatibilitätsschicht programmieren, damit „der Neue“ aus dem Hause Microsoft die Seite auch halbwegs richtig darzustellen versteht.

Eigentlich allerhöchste Zeit, die Entwicklung der Engine an Webkit, Presto oder Gecko abzugeben. Die IE-Entwickler könnten dann zur eigenen Engine switchen, wenn der Browser im Intranet unterwegs ist – dann würde das Internet in seiner Entwicklung nicht so empfindlich und kostenintensiv ausgebremst durch Microsoft.

Das soll übrigens kein Statement gegen den IE8 sein. Er ist ein großartiger Browser. Besser, schneller, standardisierter als jeder Explorer zuvor – doch wenn er releast wird, kommt er einfach fast vier Jahre zu spät.

Microsoft bewirbt IE8

Beim Stöbern im Windowsupdate bin ich auf die IE-Seite geraten, wo sich mir folgendes Bild bot: Oben riesiges Banner mit dem IE8. Schneller, leichter, sicherer.

Weiter unten erst, als ginge es um orthopädische Unterwäsche, Informationen zum IE7.

getitnow - der neue IE8

getitnow - der neue IE8

Ich setze den Browser nun schon seit Monaten ein – und finde kaum noch einen Grund, nicht zu upgraden.

schneller schneller schneller

Gerade hat sich mir der IE8beta2 installiert. Das Update gleicht einer Installationsorgie, die nur vom Neuafsetzen des Betriebssystems übertroffen wird. Beim ersten Start hakt er noch ein wenig, danach geht er aber ordentlich ab. Ein „wichtiger“ Test ist das Anzeigen von www.meinberlin.de. Zum reinen Rendern der Seite kommt ein nicht ganz unkomplizierter Initialisierungsprozess, der bis jetzt vom Safari mit Abstand am schnellsten absolviert wurde – jetzt führt, ganz klar, der IE8beta2.
Glückwunsch.
Die AJAX-Geschwindigkeit wird häufig an GMail gemessen, auch hier weiß der Redmonder zu überzeugen, wenn auch nicht so deutlich.

Unersättlich

Auffällig ist, dass sowohl das Mozilla-Team als auch Team-Webkit der Verringerung des Speicherverbrauchs einen hohen Stellenwert eingeräumt haben. Hier besteht noch absoluter Nachholbedarf für den Beta-Browser. Beim Rumtesten fällt übrigens positiv auf, dass Google-Maps und alle Mashups, die die API einsetzen nun korrekt angezeigt werden.
Endlich.