„böser google“

So, jetzt fanden wir chrome alle toll -Zeit chrome mal so richtig Scheiße zu finden. Das denken sich wahrscheinlich die Leute, die verpasst haben, rechtzeitig zum Launch des Browsers in die Lobeshymnen einzustimmen und dennoch irgendwas über chrome schreiben wollen/sollen. So auch zB. silicon.de, deren Artikel sich gleich zu Datenschnüffelei, Spionage und Ähnlichem aufblähen lässt.

Budder bei die Fische

Erschreckt von solcher Panikmache, die ich eher noch dem ZDF oder RTLexplosiv zugetraut hätte, habe ich einfach mal meine Chrome-Sessions Request für Request auf meinem Proxy analysiert. Dabei ist mit nichts Außergewöhnliches untergekommen. Auffällig ist natürlich, dass während einer Adresseingabe in die Adresszeile ständig Anfragen an client1.google.de rausgehen. Die Antworten sind serialisierte Javascript-Objekte (Json) und finden sich in den Suchvorschlägen der Adressleiste wieder.
Na klar kann google diese Anfragen speichern. Für die Eingabe meiner Blog-URl erhält google je nach Schreibgeschwindigkeit 2 bis 8 Requests mit cyb, cybere, cyberer.wordpr, wobei die vollstänige URl nur übermittelt wird, wenn sie in den Suchergebnissen angeklickt wurde. Das ist genau das Verhalten, das google auch bei der ganz normalen Web-Suche, egal, ob über http://www.google.de oder den Suchschlitz im Browser zeigt.
Freunde: Google speichert Daten!
Guten Morgen!
Herzlich Willkommen im Internet!
Das ist schon seit Jahren so und übrigens, last.fm macht das mit der gesamten Musik, die Ihr hört, wenn Ihr irgendwo das Plugin installiert habt. Und iTunes erst!
Der Grund wird uns irgendwann in einer personalisierten Suche beschert werden, in besser auf uns abgestimmter Werbung neben den Suchergebnissen und auf allen Webseiten, die Werbung enthalten.
Naund?

so what?

Naklar kann man im Firefox, in Opera und sogar im Internet-Explorer eine Adresse eingeben, ohne dass Google davon erfährt. Und wenn diese Seite weder Google-Ads, noch google-Analytics benutzt, wird google auch nie von diesem Besuch erfahren.
Bei meiner Requestanalyse traf das auf genau eine Seite zu. Eine von mir selbst gehostete html-Seite.

Mich nerven übrigens schon seit Längerem penetrante Anrufe ab kurz nach sechs von Halbtagsstudenten, die mir irgendwelche Lamadecken, Butterfahrten und Immobiliendeals vorschlagen wollen. Die haben meine Daten von der Telekom oder irgendeinem anderen ähnlich unprofessionell oder gar grob fahrlässigen Unternehmen.
Und die nerven!