Android-Update auf dem Intellibook

Vor knapp einem halben Jahr bekam ich vom PHP-Magazin ein Tablet. Als Gadget-Sammler war ich natürlich total aus dem Häuschen, zumal sich die Ausstattung vielversprechend las:
* 1,6 GHz Dualcore Arm v7
* 1GB RAM
* Android 4.1
* USB-Host
* HDMI-Port

Beim Starten dann die erste Ernüchterung: das Display ist nachgerade unterirdisch. Dann die zweite: das Akku ist total schwach.

Das Android sah ganz sinnvoll aus, stand sich aber nach einem halben Jahr nur noch selbst im Weg: Apps stürzten ab, das System lief zäh, wurde unbenutzbar.
Dann, in der c’t ein Bastelprojekt für alte Android-Geräte.

Da das Tablet auch als Zuspieler für ein Internetradio viel zu lahm war, musste ein Update her. Googles erster Treffer gleich ein Volltreffer: Optimize a Cinese Android-Tablet.

Dort drinnen gleich ein Link auf ein sehr gutes 4.1.1-Image. Die Chinesen beschreiben auch sehr gut die Update-Prozedur. Man benötigt lediglich das RKBatchTool. Damit das Tablet unter Windows erkannt wird, muss man einen Nexus-Treiber ein wenig manipulieren. Das RKBatchTool sollte das Gerät erkennen, bei mir signalisierte es aber nur rosa und nicht grün. Der Schalter „switch“ des Tools schaltet das Tablet in den Firmware-Update-Modus. Alle anderen Tricks, wie Tastenkombinationen, USB-Kabel ohne Rechner und Ähnliches funktionieren übrigens nicht und sind, verglichen mit dem Switch-Knopf, auch irgendwie kompliziert. Jetzt benötigt das System einen anderen Treiber. Normalerweise sollte der beim RKBatchTool mitgelieferte Treiber funktionieren, bei mir tat er das nicht, daher musste ich hier noch einen passenden Treiber herunterladen. Der RK30-Treiber sollte funktionieren. Und siehe da, das RKBatchTool signalisierte grün Update-Bereitschaft und es konnte losgehen. Image-Datei angeben, Upgrade drücken, kurz warten, fertig.

Nach vielleicht einer Minute war das neue System installiert. Das Tablet lief deutlich schneller, das Interface gab sich viel moderner. Weil das so problemlos funktionierte, lud ich gleich das nächste Image herunter. Ein gerootetes Android 4.2.2. In dieser Beschreibung kann nochmal nachgelesen werden, dass das Vorgehen identisch zum Update eben abläuft, nur, dass an Stelle von Upgrade dieses Mal Restore gedrückt werden muss. Jetzt noch schnell den ES-Explorer auf dem Tab installieren, um im /system/-Ordner des Tablets, der als beschreibbar (RW) gemountet werden muss (mit Root-Rechten), den Patch abzulegen. Diesen dann in build.prop umbenennen (Beschreibung), /system/-Ordner wieder als readonly mounten (RO) und booten.

Fertig.

Der Patch befördert die Systemleiste wie beim Nexus 7 nach oben, ändert die Auflösung, so dass alles ein bisschen kleiner wirkt, und verbessert die Responsivität. Danach habt ihr ein echt flottes Tablet mit einem immernoch furchtbaren Display.

Leider ist der Homescreen nur im Landscape-Mode, egal, wie man das Tablet auch dreht und wendet. Ich habe deshalb noch den Nova-Launcher installiert, der auch andere Funktionen nachrüstet, der Apex-Launcher ist auch nicht schlecht, es sollten aber auch alle anderen Launcher tun.

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2 Kommentare zu “Android-Update auf dem Intellibook

  1. Nina Kolas sagt:

    Hi, ich bin beim Manipulieren des Treibers gescheitert. Das Tablet gibt gar kein Lebenszeichen von sich. Hast du mir vllt die Firmware von Intellibook (nach Anfrage bei Intellibook selbst, kam immer noch keine Antwort)…

    • cyberer sagt:

      Am Intellibook ist glaube ich auf der Rückseite ein winziges Loch zum Reset. Da müsste eine aufgebogene Büroklammer oder so etwas reinpassen. Versuche das mal.
      Grundsätzlich ist glaube ich gar nichts falsch am schwarzen Display. Mich hat das auch mehrmals irritiert, aber theoretisch, den richtigen Treiber vorrausgesetzt, müsste sich das Intellibook nun im richtigen Modus für ein Update über das RKBatchtool befinden.
      Meiner Meinung nach ist die Bearbeitung des Nexus-Treibers gar nicht nötig, der dient ja lediglich dem remote-debuggen.

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